Schurwolle ist ein Naturprodukt, das schon seit vielen Jahrhunderten von lebenden Schafen gewonnen wird. Ihre natürlichen Thermoregulationseigenschaften haben die Faser zu einem beliebten Material für Outdoor-Kleidung gemacht. Aber auch klassische Mäntel und Jacken für den Herbst und Winter bestehen aus Schurwollstoff. Das Material hat viele positive Eigenschaften: Es ist atmungsaktiv und temperaturausgleichend, es kann sowohl kühlen als auch wärmen. Damit diese Eigenschaften nicht verlorengehen, solltest du bei der Wäsche einige Punkte beachten, damit du lange Freude an deiner Kleidung aus Schurwolle hast.
Viele Naturmaterialien wie Wolle oder Daunen sind hinsichtlich der Reinigung und Pflege sehr anspruchsvoll. Schurwolle hat aber einen großen Vorteil: Dank ihrer geruchshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften müssen die Kleidungsstücke nicht nach jedem Tragen gewaschen werden.
Häufig reicht es aus, das Kleidungsstück aufzuhängen und an der frischen Luft auslüften zu lassen. Unschöne Gerüche verschwinden aus diesen Textilien in der Regel nach einer Weile. Erst nach längerem und häufigerem Tragen ist eine Wäsche wirklich notwendig – oder wenn die Kleidung Flecken hat.
Für das Waschen von Schurwolle solltest du immer ein spezielles Wollwaschmittel verwenden. Auf keinen Fall darfst du Bleichmittel oder Weichspüler benutzen: Während Bleichmittel die Wollfasern irreparabel beschädigt, weicht Weichspüler sie auf, sodass sie nach ein paar Waschgängen verfilzen.
Tipp: Flecken solltest du sofort mit etwas Wasser und ein wenig Wollwaschmittel heraustupfen. Leichte Verschmutzungen kannst du einfach abklopfen oder ausschütteln, sobald der Schmutz trocken ist.
Wenn du beispielsweise einen Pullover aus Schurwolle waschen möchtest, solltest du dir zuerst die Informationen auf dem Etikett anschauen. Dort erfährst du, ob das Kleidungsstück überhaupt maschinenwaschbar ist. Wenn ja, musst du beachten, dass Schurwolle nur einen Feinwaschgang mit einer maximalen Waschtemperatur von 30 Grad Celsius verträgt. Die Schleuderzahl solltest du also nicht zu hoch wählen; maximal ausreichend sind 600 Umdrehungen.
Viele Kleidungsstücke aus Schurwolle vertragen aber nur Handwäsche. In diesem Fall ist es wichtig, dass du auf die Dosierung des Waschmittels und die Temperatur des Wassers achtest. Moderne Waschmaschinen bieten häufig sogar ein Handwaschprogramm – das erspart dir einiges an Arbeit.
Welche Waschmittelmenge du für eine Handwäsche benötigst, steht in der Regel auf der Verpackung des Waschmittels. Das Wasser sollte lauwarm sein, um die Fasern zu schonen. Langes Einweichen der Schurwolle solltest du vermeiden. Reiben, Bürsten oder Wringen verträgt Schurwolle ebenfalls nicht. Gehe beim Reinigen von Schurwolle behutsam vor – auch beim abschließenden Klarspülen.
Hinweis: Vor jedem Waschgang solltest du deine Wäsche in dunkle und farbige Kleidungsstücke sortieren, damit es beim Waschen nicht zu Verfärbungen kommt. Außerdem solltest du die Kleidung auf links drehen sowie alle Reißverschlüsse und Knöpfe schließen.
Auch beim Trocknen ist Vorsicht geboten. Nach dem Waschen sollte das gewaschene Stück in ein dickes Frotteetuch eingeschlagen werden, drücke dann das Wasser sanft heraus. Anschließend wird das Kleidungsstück liegend auf dem Wäscheständer getrocknet. Vorher ziehst du es noch behutsam in Form. Noch sanfter wird das Trocknen, wenn du zusätzlich ein Frotteetuch unter das Kleidungsstück legst. Leichte Kleidungstücke können auch auf Bügeln getrocknet werden.
Auf keinen Fall darf Schurwolle in den Trockner. Durch die hohe Temperatur beim maschinellen Trocknen wird die Struktur der Wollfasern zerstört und sie verfilzen. Außerdem läuft die Kleidung in der Regel ein und die Teile verlieren ihre Form.
Eigentlich muss Schurwolle nicht gebügelt werden. In der Regel verschwinden Falten mit dem Trocknen. Falls du doch einmal zum Bügeleisen greifen musst, lege ein feuchtes Bauwolltuch auf die Kleidung und fahren mit dem Bügeleisen darüber.
Tipp: Das praktische Naturmaterial hat einen Nachteil: Es zieht Kleidermotten an. Schützen kannst du deine Kleidung vor Mottenfraß, indem du Lavendelsäckchen aufhängst oder Produkte mit ätherischen Ölen im Kleiderschank einsetzt.