Im dritten Teil unserer DIY-Videoserie zum Thema Slow Fashion erklären wir endlich die Kintsugi-Technik, die all dies inspirierte. Im ersten Artikel erfährst du, wie die Philosophie des Wabi-Sabi – die Schönheit in kaputten Gegenständen findet – die japanische Töpfereikunst inspirierte. Dort lernst du auch, wie du eine gerissene Jeans im Kintsugi-Stil reparierst. Im zweiten Teil der Serie erlernst du das Stopfen. Mit ein wenig Kintsugi-Technik entsteht ein witziges Punktemuster.
Jetzt wenden wir uns der eigentlichen Technik des ursprünglichen Kintsugi zu, um damit ein zerrissenes Hemd zu reparieren.
In unserem dritten von Kintsugi inspirierten Video und der schrittweisen DIY-Anleitung zeigen wir, wie einfach ein hässlicher Riss zu einem wunderschönen Element eines Kleidungsstücks werden kann.
Ist ein Gewebe wie Baumwolle, Seide oder Satin gerissen, bleibt die Reparatur praktisch immer sichtbar. Versuche nicht, den Riss zu verbergen, sondern ihn in einer Hommage an die Kintsugi-Töpferei hervorzuheben. Bei dieser uralten japanischen Technik fügen geschickte Handwerker zerbrochene Keramiken, Porzellangegenstände und andere Tonwaren mit goldenem Lack wieder zusammen. Der Riss erstrahlt wie eine wunderschöne Verzierung, er wird so von einem hässlichen Makel zu einer wünschenswerten Eigenschaft.
Das brauchst du:
- Einfaches T-Shirt (oder ein anderes gewebtes Kleidungsstück)
- Flickenband zum Aufbügeln
- Bügeleisen
- Goldene Textilfarbe (wir verwenden 3D-Farbe, die direkt aus der Tube aufgetragen wird)
So geht’s:
1. Schneide das Flickenband so zu, dass der gesamte Riss mit einem Streifen bedeckt werden kann.
2. Drehe dein T-Shirt auf links, lege das Flickenband auf den Riss und bügele der Anweisung folgend den Klebstoff fest.
3. Drehe das T-Shirt erneut und bereite dich darauf vor, „über die Risse zu malen“.
4. Option: Male den Umriss des Musters, das du haben möchtest, mit einem Bleistift, Schneiderkreide, auswaschbarem Textilstift oder auch einem Stück Seife vor. Ist der Stoff recht dünn und durchscheinend, kannst du das Muster auch auf einem weißen Blatt Papier vormalen und dann unter den Stoff legen, damit du es durchpausen kannst. Uns ist das freihändige Zeichnen leichter gefallen.
5. Versuche dabei, jede Linie in einem Zug zu zeichnen, damit ein gleichmäßiger Effekt entsteht.
6. Vor dem Waschen sollte das T-Shirt auf jeden Fall gründlich trocknen und die Farbe den Anweisungen entsprechend mit Wärme ausgehärtet werden.
7. Trage es mit Stolz!
Die oben gezeigten DIY-Projekte sind natürlich nicht die einzige Art, durch Inspirationen von Kintsugi ein beschädigtes, altes Kleidungsstück in ein neues, wunderschönes Kunstwerk zu verwandeln. Hier folgen weitere DIY-Ideen im Sinne von Slow Fashion zur Reparatur von Rissen.
- Anstelle von 3D-Farbe kannst du auch mit einem Pinsel ganz normale goldene Textilfarbe auftragen. Dabei gehst du eher wie die japanischen Kintsugi-Meister vor.
- Wer geschickt mit Nadel und Faden ist, kann den Riss auch mit goldenem Faden reparieren.
- Bei Kintsugi-Reparaturen wird manchmal ein ganzes Stück Porzellan oder Ton durch ein Stück ähnlicher Größe aus einem anderen zerbrochenen Gefäß ersetzt. Diesen Effekt erreichst du, wenn der Riss mit einem deutlich anderen Stoffstück geflickt wird und die Kanten dann mit goldener Farbe oder dekorativen Säumen eingefasst werden.
- Wir haben uns in Anlehnung an die traditionelle Kintsugi-Töpferei für Gold entschieden. Natürlich hast du die Qual der Wahl, der gesamte Farbhorizont steht dir offen!
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Image of traditional kintsugi pottery: Shutterstock